Lesemonate

Lesemonat Juni 2018

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Heute gibt es mal wieder einen Lesemonat, zwar wieder etwas spät, aber ich hoffe er interessiert euch trotzdem.

Los ging es mit Stadt der Fremden, einem Science-Fiction-Roman von China Mieville. Die Geschichte spielt auf einem fremden Planeten, welcher von den sogenannten Ariekei bevölkert wird. Hierbei handelt es sich um eine Spezies mit einer außergewöhnlichen Kommunikationsform. Sie besitzen zwei Stimmen, welche sie gleichzeitig nutzen und somit Wörter bilden. Auf diesem Planeten haben die Menschen eine Botschafterstadt errichten, um mit den Bewohnern Handel treiben zu können. Um die Kommunikation zu ermöglichen, wurden Menschen so verändert, dass sie sich mit den Ariekei verständigen und somit die Rolle von Botschafter einnehmen können. Mit der Ankunft eines neuen Botschafters wird jedoch eine Katastrophe ausgelöst, deren Folgen verheerend sein könnten, wenn sie nicht gestoppt wird.
Die Idee des Buches fand ich klasse. Ich bin jedes Mal aufs Neue beeindruckt, wenn ich einen Roman von China Mieville lese, da das Konzept seiner Bücher immer super interessant und originell ist. Jedoch hat es diesmal echt lange gedauert, bis ich in der Geschichte drin war und mich in der Welt zurechtgefunden habe. Die ersten hundert Seiten waren deswegen wirklich anstrengend zu lesen. Als dann die Geschichte wirklich angefangen hat, fand ich das Buch auch gar nicht schlecht, vor allem die Stellen, welche sich mit der Sprache der Ariekei beschäftigten, waren wirklich interessant. Leider gab  es aber zwischendrin immer mal wieder einen kleinen Durchhänger. Deswegen bekommt Stadt der Fremden 3,5 Sterne.

Das zweite Buch, welches ich beendet habe, war Das Schwert der Vorsehung von Andrzej Sapkowski. Hierbei handelt es sich um den zweiten Kurzgeschichtenband der Hexer-Reihe. Was mir wirklich gut gefallen hat, war, dass uns dieser Band etwas mehr Hintergrundinformationen zu den einzelnen Charakteren gegeben hat. Geralt steht als Protagonist natürlich wieder im Vordergrund, aber auch über Ciri und ihre Verbindung zu Geralt erfährt der Leser beispielsweise etwas mehr.
In diesem Band ist mir jedoch auch aufgefallen, wie dialoglastig die Geschichte ist. Ich hatte manchmal das Gefühl, dass die Gespräche länger sind, als die eigentliche Handlung der Geschichte, was mir oft das Gefühl gab, die Geschichte stagniere. Ich bin diesbezüglich sehr gespannt, wie das in den Romanen der Fall sein wird. Dazu kam noch, dass ich den Dialog an manchen Stellen doch etwas plump fand, wobei ich nicht sagen kann, ob das nun der Übersetzung oder dem Autor zuzuschreiben ist. Insgesamt hat mir das Buch jedoch gut gefallen und deswegen gibt es 4 Sterne.

Legendary von Stephanie Garber war dann das nächste beendete Buch in diesem Monat. Die Geschichte fängt genau da an, wo der erste Band, Caraval, aufgehört hat. Im Gegensatz zum ersten Teil ist dieser jedoch nun aus Tellas Sicht geschrieben. Legendary hat mir insgesamt wirklich gut gefallen; es gab Dinge, die mir in diesem Band besser gefallen haben, beispielsweise mochte ich Tella doch etwas mehr als Scarlett, aber auch Dinge, die ich im ersten Band als besser empfunden habe. Alles in allem war Legendary jedoch eine würde Fortsetzung und bekommt von mir ebenfalls 4 Sterne. Meine Rezension zu Legendary findet ihr übrigens hier.

Das letzte Buch in diesem Monat war Das Böse kommt auf leisen Sohlen von Ray Bradbury. Eines Nachts kommt ein Jahrmarkt in die Stadt, in welcher die Freunde Will und Jim leben. Die beiden Jungen bemerken jedoch schnell, dass es sich nicht um einen gewöhnlichen Jahrmarkt handelt.
Das Böse kommt auf leisen Sohlen ist mein drittes Buch von Bradbury und da mir die anderen beiden Bücher (Fahrenheit 451 und Die Mars-Chroniken) wirklich gut gefallen haben, bin ich mit einer gewissen Erwartungshaltung an das Buch herangegangen. Und auch wenn ich das Buch im Großen und Ganzen in Ordnung fand, so war ich doch leicht enttäuscht. Überraschender Weise hat mir nämlich dieses Mal der Schreibstil nicht wirklich zugesagt. Bradbury hat eine sehr melancholische und metaphorische Art zu schreiben, die meiner Meinung nach nicht wirklich zur Geschichte gepasst hat, beziehungsweise hätte ich mir gewünscht, die Geschichte wäre irgendwie anders erzählt worden. Diese melancholische und metaphorische Art hat sich auch in den Gedanken der Protagonisten bemerkbar gemacht. Im Falle der Erwachsenen war das nicht schlimm, aber bei den beiden Jungen fand ich es doch etwas störend, da ich mir manchmal dachte, so denkt doch kein dreizehnjähriger Teenager. Das Ende fand ich ebenfalls leicht enttäuschend, da es mir doch irgendwie zu lahm und unspektakulär war. Insgesamt kein schlechtes Buch, aber ich bin wohl einfach mit den falschen Erwartungen an das Buch herangegangen und somit definitiv nicht mein liebster Bradbury. Für mich ein 3 bis 3,5 Sterne Buch.

 

Infos zu den Büchern:

Stadt der Fremden, China Mieville, Bastei Lübbe, 429 Seiten

Das Schwert der Vorsehung, Andrzej Sapkowski, dtv, 460 Seiten

Legendary, Stephanie Garber, Flatiron Books, 451 Seiten

Das Böse kommt auf leisen Sohlen, Ray Bradbury, Diogenes, 271 Seiten

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